Samstag, März 24, 2007

Ojos del Salado - Mama's Version

Also, wir haben unseren Gipfel beide nicht erreicht, der Ojos ist mit seinen 6895 Metern wohl doch eine Nummer zu gross gewesen. Vielleicht war auch die Zeit zu knapp, wir wurden mit dem Wagen zuerst fuer 3 Tage auf 3800, dann fuer 2 Tage auf 4300, zum Schluss fuer 4 Tage auf 5200 Meter gekarrt, da hatte der Koerper kaum eine Chance, sich an die Monsterhoehe anzupassen. Eigentlich ging alles viel zu schnell! Ich denke, man braucht fuer diesen Riesen 3 Wochen. Zum Glueck hatten wir vorher wenigstens die Woche in San Pedro!



Der Ojos selber ist ein herrlicher Berg, der hoechste Vulkan der Erde, den wir von unserem basecamp aus lange bewundern und studieren konnten, ehe es ernst wurde. Da mussten wir zuerst all unser Geraffel, food and water and equipment, in eine Huette auf 5800 Metern schleppen, dann am naechsten Tag nochmal rauf und oben schlafen, bevor Kathrin und Carlos sich dann gegen 5 Uhr morgens mit ihren Stirnlampen bewaffnet und eingepackt bis zur Unkenntlichkeit, bei -12 Grad, aber mit guter Laune und Motivation auf den Weg gemacht haben, um den Gipfel zu stuermen. Ich habe schon vorher aufgegeben, weil ich die letzten beiden Eingehtouren nicht so gut verkraftet habe, zu viel crying misery ...



Ich hatte richtig Mitleid mit den beiden, als sie hinaus in die Nacht stapften und irgendwann in der Dunkelheit verschwanden, konnte mich dann aber nochmal fuer ein paar Stunden in meinen Schlafsack einmummeln und versuchen zu schlafen, und als ich gegen 9 Uhr aufwachte, war ich so aufgeregt, dass ich mein Herz im Ohrlaeppchen spuerte, mir war ploetzlich die Groesse dieses Unternehmens so bewusst. Die Eintraege im Huettenbuch taten ihr Uebriges, da war von Hirn- und Lungenoedemen die Rede, von eisigen Stuermen und Lawinenabgaengen. Ich wollte nur, dass die beiden heil da runter kommen!!!



Nach einem bescheidenen Fruehstueck von 3 Keksen und 2 Tassen Tee habe ich mich dann selber aufgemacht, um meinen eigenen Hoehenrekord zu knacken und bin eine knappe Stunde bergauf gekrochen und gekeucht, bis meine Uhr die magische Zahl von 6024 Hoehenmetern anzeigte, da war ich so stolz und zufrieden mit meiner Leistung, konnte mich auf einem Stein niederlassen, mich von der Sonne waermen lassen und immer und immer wieder zum Gletscher hinauf schauen und nach den beiden Ausschau halten. Ich konnte sie aber leider nicht sehen, obwohl der Gletscher und auch der Kraterrand zum Greifen nah schienen.

Irgendwann gegen 12.00 kamen die dann runter, froehlich und muede, waren bis zum Einstieg in den Gletscher auf 6360 Metern gekommen und dann haben die Kathrin wohl alle Kraefte verlassen. Aber sie sind mit wunderschoenen Ausblicken belohnt worden.

Bleiben werden Respekt, Sympathie und Freundschaft und die Erinnerung an etwas Grosses und Erhabenes. Und an diese ueberirdisch schoenen Landschaften, die Wueste, die Salzseen mit den vielen Flamingos, die Vulkane, die Ausblicke, die warmen Badetuempel an der Laguna Verde, die Farben, die Wolken, den Wahnsinns-Sternenhimmel mit dem Orion und dem Kreuz des Suedens ...

Keine Kommentare: