Donnerstag, Dezember 28, 2006

Bangkok



Weihnachten war sehr anders als sonst und hat sich wirklich nicht so angefuehlt. Wir sind durch eine Hoehle gewandert, in der man sich teilweise nur schwimmend fortbewegen konnte, und haben uns abends nach einem koestlichen Abendessen (ich hatte Glasnudelsalat) mit einem Bier am Lagerfeuer gewaermt. Am naechsten Tag bin ich weiter nach Khao Lak, dem Startpunkt zu den Similan Islands, zu denen ich am wiederum naechsten Tag mit dem Boot zum Tauchen gefahren bin. Ein Paradies fuer Taucher und Schnorchler, kleine Inseln mit weissem Pudersand und eine National Geographics wuerdige Unterwasserwelt. Tauchen dort war wirklich der Wahnsinn, es gab ein stark bewachsenes Riff und jede Menge Fische. Grosse und kleine, wobei ziemlich was los war, weil die grossen die kleinen gejagt haben. Und ich habe eine Schildkroete und 2 giftige Wasserschlange gesehen. An dem Tag war der Tsunami genau 2 Jahre her. Wir haben auf dem Boot eine Schweigeminute eingelegt und abends wurden Ballons in die Luft geschickt. Und die Prinzessin kam in einer riesigen Polizeieskorte angefahren, da der Prinz beim Wasserskifahren gestorben ist. Der ganze Strand ist mit Schildern ausgestattet, die einem die Richtung weisen, in die man rennen soll, falls eine Welle kommt. Ein seltsames Gefuehl, die zu sehen.





Gestern sass ich dann geschlagene 16 Stunden im Bus und habe jetzt in Thailand und Laos eine 8 abgeeiert und bin zum dritten und letzten Mal in Bangkok angekommen. Obwohl ich eigentlich noch laenger hier bleiben koennte und sogar manchmal das Gefuehl hatte, zu wenig Zeit zu haben, fuehlt sich die 8 ganz rund an. Ich habe zwar einiges verpasst, wie beispielsweise die Elephanten, die hier wohl ueberall anzutreffen sind, dafuer habe ich aber auch vieles erlebt, womit ich nie gerechnet haette. Manchmal habe ich die Leute beneidet, die sich einfach ein one-way Ticket nach Bangkok gekauft haben und dann irgendwann wenn es genug ist von dort aus, wo sie gerade sind, wieder nach Hause fliegen. Auf die Idee waere ich aber zu Hause eh nie gekommen. Wenn ich jetzt nach Hause fliegen wuerde, haette ich das Gefuehl, eine schoene, lehr- und abwechslungsreiche Zeit verbracht zu haben. Statt dessen fliege ich morgen nach Sydney! Da bin ich mal aeusserst gespannt! Alleine ein Bett zu finden war schon ziemlich schwierig, da die Stadt fuer Silvester komplett ausgebucht ist. Jetzt habe ich eines in einer Backpackerabsteige gefunden, das fuer Sydney guenstig ist. Ich werde das Zimmer mit 3 anderen Maedels teilen und das ganze kostet dann so viel, wie ich hier an einem ganzen Tag ausgegeben habe. Das wird hart! Aber ich freu mich schon auf saubere Strassen, Kino und Silvester auf der Harbour Bridge und wuensche allseits einen guten Rutsch!

Samstag, Dezember 23, 2006

Koh Tao und Khao Sok National Park


Seit meinem letzten Eintrag gibt es nicht viel Neues, da ich ziemlich faul war. Ich lag in der Haengematte oder am Strand rum und war zwischendurch tauchen. Sehr erholsam! Der tiefe Tauchgang war gar nicht so spektakulaer und den in der Nacht habe ich auch gut ueberstanden. Besonders schoen war die Perskektive auf den Sternenhimmel beim Auftauchen. Jetzt bin ich zerifizierte Advanced Diverin! Danach war ich auch noch ein paar mal tauchen, habe aber leider nie einen Walhai gesehen. Dafuer muss man auch ziemlich viel Glueck haben. Aber ansonsten gab es viele Fische, Korallen und Anemonen und das Tauchen war wie eine Mischung aus fliegen und meditieren. Da mache ich gleich naechste Woche weiter! Jetzt habe ich die Insel verlassen und bin in einem Nationalpark, wo ich fleissig am wandern bin. Von Weihnachten bekomme ich dadurch ueberhaupt nichts mit und ich bin nicht mal am Strand. Morgen gehe ich mit 2 Jungs aus Karlsruhe wandern, mit denen ich dann sicher einen sehr unweihnachtlichen Abend verbringen werde. Also feiert alle fleissig fuer mich mit!

Montag, Dezember 11, 2006

Laos und Freizeitstress...



Dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, liegt an meinem unglaublichen Freizeitstress. Die Welt ist so gross und meine Zeit so kurz...

Nach meinem Ausflug nach Myanmar bin ich ziemlich direkt nach Laos gefahren und habe ganz kurz in dieses wunderbare Land geschnuppert. Ich hatte Glueck und konnte bei so einem Oekotourismusprojekt mitmachen, wo man im Dschungel in Baumhaeusern wohnt und sich primaer ueber Drahtseile fortbewegt, in die man sich mit einer Rolle einklinkt und sich dann ueber den Wald hinwegschwingt. Das klingt jetzt sicher komisch und ist auch schwer zu beschreiben. Ihr koennt ja mal schauen unter: http://www.gibbonx.org. Das war eine super schoene Erfahrung, wie fliegen. Der Wald war auch beeindruckend, nachts haben wir einen bellenden Hirsch gehoert und bei Sonnenaufgang singende Affen. Das Bild unten zeigt die wunderbare Aussicht. Es war auch ein bisschen gewoehnungsbeduerftig, in einer solchen Hoehe zu essen, zu schlafen und zu duschen. Aber am Ende waere ich gerne laenger dageblieben. Nur ein Erlebnis war etwas grenzwertig, das war die Begegnung mit einer gruenen und grossen und giftigen Viper, die uns ziemlich interessant fand. Danach dachte ich, ich haette genug von Waeldern und Abenteuern.



Und so bin ich ganz gemuetlich den Mekong bis nach Luang Prabang entlang geschippert. Dort hatte ich einen schweren Konflikt, weil ich total gerne laenger in Laos geblieben waere, aber auf der anderen Seite nur noch knapp 3 Wochen Zeit hatte und noch gar nicht im Sueden Thailands war. Und die Fische haben schon gerufen. Ausserdem bin ich in der Zeit bisher so weit gekommen, dass die ganze Strecke zurueck und noch weiter in den Sueden ewig gedauert haette.

Ich hatte ziemlich viel Glueck und habe noch einen Platz in einem kleinen suessen Huepfer nach Bangkok bekommen. Den hab ich mir mal vortraeglich zu Weihnachten geschenkt. Und von dort aus bin ich mit dem Nachtbus und dem Boot direkt auf die Insel Koh Tao und das ist jetzt der ganz alltaegliche Ausblick aus meiner Huette:



Echt nicht schlecht! Leider bin ich noch ueberhaupt nicht zum relaxen gekommen, weil ich sofort angefangen habe, den Advanced Water Diver zu machen. Den braucht man, um in die richtige Tiefe fuer die Walhaie zu kommen, die hier wohl gerade rumschwimmen. So war ich gestern und heute schon tauchen und habe es so richtig genossen. Heute Nacht muss ich dann noch bei Nacht tauchen und morgen geht es dann tiefer... Ich hoffe ja sehr, so einen Hai zu sehen, aber nur aus einer angemessenen Entfernung. Es gibt wohl ein paar ganz kleine Babies, die sind erst 6 Meter lang. Aber wenigstens sind die Tiere Vegetarier! Und uebermorgen mache ich dann mal gar nichts, ausser den ganzen Tag wohlverdient in meiner Haengematte abzuhaengen.

Geniesst den Weihnachtsmarkt fuer mich mit!

Sonntag, Dezember 03, 2006

Wat Tam Wua Forest Monastery


Hallo allerseits,

jetzt bin ich aus dem Kloster wieder draussen, leider noch nicht erleuchtet, aber ich hatte eine super interessante, schoene und lehrreiche Zeit, ueber die ich mal versuche, zu berichten. In der Zwischenzeit war ich heute schon in Myanmar zum Shoppen (da ist es noch billiger als hier) und habe jetzt einen Laden gefunden, in dem ich Mangoshake trinkend umsonst den Schleppi mit Internet benutzen darf. Das ist genau das richtige fuer lange Texte...

Mein erster Eindruck von dem Kloster war ganz anders, als ich mir das alles vorgestellt hatte. Auf den ersten Blick sah es naemlich so aus, wie ein Golfplatz! Dann kam auch direkt ein Ami angefahren und hat sich meiner angenommen, da die Moenche gerade einen Ausflug gemacht haben. Wir haben dann erst mal das selbe getan und ich konnte Abends die Moenche fragen, ob sie mich nehmen. War alles kein Problem und ich habe direkt die schoenste Teakhuette auf dem ganzen Gelaende zugewiesen bekommen.

Ich versuch mal, so einen typischen Tag im Kloster zu beschreiben: Morgens um 07.00 Uhr laeuten die Glocken, da ist es allerhoechste Zeit, schnell aus dem Bett zu springen. Das erste am Tag war dann ein Ritual, bei dem die Gaeste und Bewohner des Klosters den Moenchen jeweils einen Loeffel Reis in ihre Almosenschalen geben. Das passiert auf Knien, wie vieles. Daran musste ich mich erst mal gewoehnen. Danach gibt es Fruehstueck, meistens Reis mit irgendwas Scharfem. Die Kueche war total nett, naemlich einfach ein paar Feuerstellen im Freien, um die sich die Klosterkatzen gekuschelt haben.

Den Vormittag konnte man dann entweder selber gestalten, oder mit dem aeltesten Moench meditieren gehen. Der war total klasse und hat immer super Sachen mit uns gemacht. Meditieren in der Hoehle, vor einer Kerze, am Fluss, im Klostergarten barfuss ueber die Wiese laufen und aehnliches. Die Vormittage waren immer paradiesisch. Ich hab auch immer laengere Spaziergaenge in der atemberaubenden Umgebung eingelegt. Einmal habe ich dabei sogar eine grosse Affenfamilie getroffen, die Lianen hoch und runter geklettert ist. Wahnsinn! Was ich auch noch total schoen fand, war dass sich morgens nach einer langen und meisstens eiskalten Nacht so langsam der Nebel gelueftet hat und die Sonne durchgekommen ist.

Um 10.30 gab es dann auch schon Mittagessen, die letzte Mahlzeit am Tag, was mir ueberhaupt nicht schwer gefallen ist. Das war ziemlich interessant. Erst haben wir den Moenchen die Speisen gereicht, da sie sich nichts selber nehmen duerfen. Dann sassen die vor vollen Schalen, lecker duftend und warm, aber durfen nicht gleich essen. Daran musste ich mich auch erst mal gewoehnen, das ist ganz schoen hart! Vor diesen vollen Schalen hat dann der Boss eine Ansprache gehalten, meisstens ueber gefaehrliche Frauen in der Stadt, vor denen sich die Jungs hueten sollten, oder ueber den Tod, was mir immer gut gefallen hat, da der fuer die was besonders schoenes ist. Ueberhaupt sind im Buddhismus viele Dinge genau anders rum, als bei uns. Dann haben wir noch ein bisschen meditiert, wurden gesegnet und haben danach endlich gegessen.

Um 13.00 Uhr hatten wir Sitz-, Steh- und Gehmeditation mit zwei juengeren Moenchen, das war auch immer ganz gut. Danach hatten wir eigentlich frei bis abends um 18.00 Uhr, und ich hatte fast taeglich die Oberkrise. Ich weiss ueberhaupt nicht, woran das lag, vielleicht war der Himmel zu blau, der Wald zu gruen und mein Kopf zu aufgeraeumt und fast leer. Auf jeden Fall bin ich oefters mal schwermuetig geworden, hab mich zu meinem Meditationsbaum gesellt und ein bisschen rumgeheult. Anderen ging es uebrigens auch so. Sehr seltsam. Danach ging es mir aber immer wieder praechtig. Nachmittags habe ich gelesen, nachgedacht, Waesche gewaschen, ehrenamtliche Jobs erledigt (fegen, spuelen) oder war wieder unterwegs in der Natur.

Abends um 18.00 Uhr haben wir gesungen, auf Pali und auf Thai, meditiert, danach manchmal noch einen Tee mit den Moenchen getrunken und ueber den Sinn des Lebens oder den Buddhismus gesprochen. Danach war der Tag eigentlich zu Ende und ich bin meistens ab in die Heia.

Insgesammt war es so gut, dass ich gleich mal 2 Tage laenger geblieben bin. Mein Kopf ist jeden Tag leichter geworden, es war wie Urlaub vom Urlaub fuer Koerper, Geist und Seele. Manche Sachen waren auch schwierig, da ich sie echt nicht gewoehnt war. Beispielsweise musste man sich staendig verbeugen, entweder vor den Buddhastatuen oder vor den Moenchen und zu bestimmten Anlaessen auf Knien rumkrabbeln, da man nicht groesser sein darf, als sie. Ausserdem hatte ich es noch schwierig, weil ich eine Frau bin und die Moenche mir deshalb aus dem Weg gehen mussten und mich zum Beispiel nicht beruehren durfen und auch nicht mit mir reden, wenn keine anderen Leute dabei waren. Das war aber nicht so schlimm, da das eben hier so die Kultur ist. Ansonsten waren die Moenche immer gluecklich und haben versucht, uns auch gluecklich zu machen, was auch geklappt hat.

Das rauskommen war etwas seltsam, da ich irgendwie sensibler, bewusster und trotzdem irgendwie voll neben der Spur war. Mittlerweile bin ich aber wieder in der Welt angekommen und freu mich am reisen. Morgen fahr ich weiter Richtung Laos und dann freu ich mich auf die vielen Inseln und Straende im Sueden!

Ich wuensch Euch einen schoenen ersten Advent, hier fuehlt es sich nicht so weihnachtlich an, aber vielleicht zuende ich spaeter mal ein Raecherstaebchen an...