Samstag, November 18, 2006

Dschungel und Kloster


Trekking war super. 2 italienische Schweizerinnen, ein Guide und ich. In der schwuelen Hitze sind wir bergauf und bergab durch den Dschungel gewandert, ziemlich anstrengend. Aber eine super schoene Umgebung mit Huegeln, Reisfeldern, Fluessen, einem Wasserfall und vielen grossen Baeumen. Es gab sogar echte Tarzan-Lianen, an denen man sich hin- und herschwingen konnte. Und ganz viel Bambus. Gegen Abend sind wir zu der Bambushuette auf dem Bild gekommen, die in einem Minidorf ohne Strom und mit vielen Huehnern, Kuehen und Schweinen, Hunden und Katzen liegt. Dort mussten wir selber kochen, es gab sogar ein eigens fuer uns geschlachtetes Huhn. Das arme. Aber ich glaube, es hatte wenigstens ein glueckliches Leben. Danach haben wir ein Lagerfeuer gemacht und den gigantischen Sternenhimmel genossen.

Im Dschungel war es so schoen, das ich gleich morgen wieder zurueckgehe. Nach einigen schlaflosen Naechten habe ich beschlossen, meditieren zu lernen. Es gibt ein Dschungelkloster, das sehr romantisch klingt. Es liegt mitten im Wald und in der Naehe sind ein Fluss, eine Hoehle und ein See. Dort leben nur ein paar Moenche, aber einer kann Englisch und freut sich angeblich ueber Schueler. Um meditieren zu lernen, braucht man wohl mindestens 10 Tage und muss einige Regeln beachten. Kein Alkohol, keine Kippen, kein Sex, nicht laestern und nicht toeten. Ausserdem stehen die Moenche um 4 Uhr morgens auf (gerade dann, wenn es am kaeltesten ist und in den Bergen ist es Nachts ziemlich kalt) und essen nach 12 Uhr mittags nichts mehr. Lesen und schreiben darf man auch nicht. Und vor allem redet man kaum, so im Schnitt 5 Minuten am Tag mit dem Lehrer. Und man sollte nur weisse Kleidung tragen, weshalb ich heute den ganzen Tag Shopping war. Ich denke, ihr koennt Euch vorstellen, dass mich der Entschluss einiges an Ueberwindung gekostet hat. Aber ich will es wirklich versuchen und bin ehrlich gesagt aufgeregter als vor dem Flug nach Bangkok. Eigentlich lerne ich nur meditieren und, dass ich nichts brauche. Ich gehe morgen in ein Dorf in der Naehe und von dort aus in das Kloster. Wenn alles gut geht, bin ich etwa 2 Wochen weg. Internet gibt's da auch nicht ;-) Vielleicht nehmen die mich ja auch nicht, oder der Moench ist auf Reisen, oder ich bekomme nach 3 Tagen den Klosterkoller. Das passiert einigen.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo, Kathrin!
Wie verträgt sich denn das arme geschlachtete Huhn mit dem 5. Gebot?
Ansonsten alle Achtung vor Deiner Entscheidung! Dazu gehört eine Menge Mut!
Aber was sind andererseits schon 10 Tage, wenn man von solchen wertvollen Erlebnissen und Erfahrungen ein ganzes Leben lang zehren kann ...
Du kommst reicher als der König von Tonga nachhause, wenn das so weitergeht !!!
Das und noch viel mehr wünsche ich Dir und bin brutal stolz auf Dich !!!
Deine MUM

Anonym hat gesagt…

Hallo Kathrin

Die Entscheidung Dich 10 Tage in ein Dschungelkloster zurueckzuziehen finde ich ebenfalls sehr mutig. Ich wuensche Dir dass dieses Vorhaben klappt und bin natuerlich sehr neugierig.

LG
Dusan

Anonym hat gesagt…

Hallo liebe Kathrin,

ich verfolge mit Begeisterung Deine Schilderungen Deiner Erlebnisse - toll, wie mutig Du bist und was Du für Erfahrungen sammelst, das bringt Dir eine solche Menge und nimmt Dir niemand mehr!

Ich freue mich auf´s weiterlesen und denke ganz doll an Dich.

Für Weihnachten und den Jahreswechsel wünsche ich Dir Alles Liebe!

Mach et joht!!!
Anja